Sophie-Charlotte-Gymnasium
Sonstiges

Sophie-Charlotte-Gymnasium
Sybelstraße 2
10629 Berlin

Geschichte

Was unsere Schüler und Schülerinnen zum Geschichtsunterricht sagen:

Warum leben wir in einem Staat? Warum ist die Stadt Berlin ein Land? Wieso gibt es in Deutschland mehrere Länder? Wieso haben wir keinen König, die Engländer und Dänen aber eine Königin? Warum können demokratische Staaten Monarchien sein? Warum fühlt man sich z.B. als Deutscher, Franzose, Italiener, Pole oder Türke? Oder vor allem als Berliner? Wie entsteht Macht? Warum gibt es, egal wie reich eine Gesellschaft ist, Armut? Warum darf auch wählen, wer auf diese Fragen keine Antworten weiß?

„Wer nicht von dreitausend Jahren
Sich weiß Rechenschaft zu geben,
Bleib im Dunkel unerfahren,
Mag von Tag zu Tage leben“,

hat Goethe vor gut 200 Jahren im West-östlichen Diwan geschrieben. Dabei war er gar kein Historiker wie Schiller, der seine Karriere als Professor für Geschichte an der Universität Jena mit einer Antwort auf „Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?“ begann: Jedem habe Geschichte etwas Wichtiges zu sagen, sie diene dazu, „sich als Menschen auszubilden“. Dass man nur „Bruchstücke“ der Weltgeschichte dazu nutzt, hat auch Schiller schon konstatiert, diese aber trotzdem „ein reiches Vermächtnis von Wahrheit, Sittlichkeit und Freiheit“ genannt, welches wir „reich vermehrt an die Folgewelt wieder abgeben müssen“, um „an dieser unvergänglichen Kette, die durch alle Menschengeschlechter sich windet, unser fliehendes Dasein zu befestigen.“

Die Vergangenheit hat lauter Zeichen in unserem Leben hinterlassen und die Beschäftigung mit diesen immer noch „dreitausend Jahren“, die Goethe einforderte, kann viele oben aufgeworfenen Fragen klären. Ja, wir können die heutige Zeit in der Vergangenheit reflektieren und vielleicht gelingt es uns dann auch, sie zu relativieren. Dabei ist die Geschichte keine rückwärts verlaufende Straße, auf die wir die Gegenwart zurückprojizieren können.

Klingt das kompliziert? Nein, man muss nur gemeinsam darüber nachdenken, dafür ist die Schule schließlich da, und man kann hier keine festen Antworten lesen.

Das Sophie-Charlotte-Gymnasium bietet in den Klassen 8 und 9 durchgängig zwei Stunden Geschichtsunterricht an, in den Klassen 7 und 10 jeweils in einem der Halbjahre.

Politische Bildung kann im jedem Schuljahr der Mittelstufe in einem der beiden Halbjahre unterrichtet werden. Wechsel und Verteilung müssen sich an den verbindlichen Rahmenlehrplan halten.

Vertieft wird der Unterricht durch den (schulinternen) Schwerpunkt „Brandenburg-Preußen“. Berlins Vergangenheit ist eben „brandenburgisch“ und dann „preußisch“, dabei hat diese Stadt immer schon einer Menge Nichtbrandenburgern eine Heimat gegeben.

Wir wollen zu dieser Geschichte bewusst machen, was sozusagen vor der Schul-Haustür liegt: das Schloss Charlottenburg und sein Park, das Märkische Museum, die Denkmale im Tiergarten und anderswo, die Historienbilder in der Alten Nationalgalerie, der preußische Landtag wie das Deutsche Historische und das Jüdische Museum, die vieles bewahren, was nicht mehr im Stadtbild sichtbar ist.

Auch im Fach Politische Bildung verknüpfen wir gerade für „Preußen“ die politischen Phänomene und Begriffe mit den jeweiligen Zeiten der preußischen Geschichte. Den lokalen Bezug für die Politische Bildung bieten dabei die Institutionen vor Ort, die z.B. die repräsentative Demokratie anschaulich machen, aber auch deren Antipoden mit der „Topographie des Terrors“ oder dem DDR-Gefängnis Hohenschönhausen.

Das zusätzliche zweistündiges Wahlpflichtfach „Geschichte/Politische Wissenschaft“ können Schüler an unserer Schule für zwei Jahre ab der 9. Klasse wählen. Da werden aktuelle politische Themen je nach Interesse der Gruppe und einzelne Aspekte der Antike, des Mittelalters bis zur Neuzeit behandelt.

Die Oberstufe (Klasse 11 und 12) kann die Fächer „Geschichte“ und „Politische Wissenschaft“ dann als Leistungskurse mit jeweils fünf Stunden in der Woche anbieten sowie in beiden Fächern dreistündige Grundkurse.

Die Fächer „Geschichte“ und „PW“ eignen sich für die schriftlichen und mündlichen Abiturprüfungen, ebenso beliebt sind die Fächer für die sogenannte 5. Prüfungskomponente.

Dass unsere Schule den Namen der ersten preußischen Königin trägt, bedeutet für uns Geschichts- und PW-Lehrer eine Art freundliche Unterstützung.

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