Sophie-Charlotte-Gymnasium
Sonstiges

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Sybelstraße 2
10629 Berlin

Ethik / Philosophie



Allgemeine Informationen zum Fachbereich Ethik

Situationen, Äußerungen und Handlungen lassen sich meist unterschiedlich interpretieren und das kann im Alltag zu Konflikten führen. Eine objektive, allgemeingültige Auslegung ist sehr selten möglich. Vor allem in der der Ethik, als Teilbereich der Philosophie, treffen oftmals unterschiedlichste Deutungen und Moralvorstellungen aufeinander.

In den Ethik-Stunden versuchen wir zum Nachdenken anzuregen. Wir diskutieren über die relevanten Themen des Alltags und die moralischen Einstellungen des Einzelnen zu dem, was jedem im Leben besonders wichtig ist. Alle Schüler/-innen ab der 7. Jahrgangsstufe nehmen gemeinsam am Fach Ethik teil, unabhängig von ihrer weltanschaulichen Einstellung und religiösen Bindung. Dabei wird Niemand für seinen Glauben oder seine Gesinnung benotet. Alle Schüler/-innen sollen sich mit den Werten auseinander setzen, die für einen selbst und für die Gesellschaft als Ganzes gelten. Wie gut dies gelingt, spiegelt sich dann in der Zeugnisnote wider.

Grundsätzlich soll an der eigenen begründeten Stellungnahme und einer sinnvollen, aussagekräftigen Argumentation gearbeitet werden. Dies wird durch verschiedene kontroverse Themen und methodische Ansätze versucht umzusetzen (Standpunktrede, Vorträge, Portfolios oder Dilemmata). Als zentrale Kompetenz soll die Fähigkeit zu einer ethischen Reflexion vermittelt werden. Hier müssen immer die verschiedenen (ethischen) Perspektiven berücksichtigt werden.

Am Beispiel der begrifflichen Findung und Abgrenzung: Was ist Gerechtigkeit?

  1. Die individuelle Perspektive: Was ist Gerechtigkeit für mich?
  2. Die gesellschaftliche Perspektive: Welche Gerechtigkeitsauffassungen bestimmen unser Zusammenleben?
  3. Die ideengeschichtliche Perspektive: Wie haben sich Gerechtigkeitsvorstellungen historisch entwickelt und verändert?

Besuch einer Gedenkstätte im Lockdown?!

Im Ethik-Unterricht der 10. Klasse ist das Thema Widerstand fest verankert. Wir sprechen über verschiedene bekannte Widerstandskämpfer aus der Vergangenheit, aber auch aktuelle Proteste im In- und Ausland, wie zum Beispiel die BLM-Bewegung, werden diskutiert und verglichen. Dazu versuchen sich die Schüler:innen einen Überblick zu verschaffen, um sich kritisch dazu zu positionieren.

Zum Abschluss der Reihe war auch in diesem Jahr die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte mit einem Besuch der Gedenkstätte Deutscher Widerstand geplant. Und das haben wir natürlich auch umgesetzt – anders – aber nicht weniger spannend.

Die Klasse 10a hat sich in der letzten Woche den virtuellen Rundgang der Einrichtung online angeschaut und Fragen gesammelt, die in dieser Woche mit einem informativen Online-Seminar und vier Seminarleitern beantwortet wurden. Thematisch sehr unterschiedlich, wurden in beiden Arbeitsgruppen, u.a. die Weiße Rose, Widerstand unter Jugendlichen aber auch die Attentate von Georg Elser und Stauffenberg besprochen. Für uns als Teilnehmer besonders spannend, war natürlich Inge Deutschkron, die als Schülerin unserer Schule, selbst die Repressalien im NS-Regime zu spüren bekam und sich bei linken Widerstandskämpfern mit ihrer Mutter versteckt hielt.

Sie ist ebenfalls Gründerin der Inge-Deutschkron-Stiftung, die das Gedenken an Frauen und Männer im Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime aufrechterhalten möchte.

Wer sich also in Zeiten des vielen „Zuhausebleibens“ trotzdem kritisch mit Themen auseinandersetzen möchte, sollte sich unbedingt mal auf der Homepage der Gedenkstätte Deutscher Widerstand umsehen.

Neustes aus dem Fachbereich

Toleranz hinterm Bücherregal

In der vergangenen Woche wurde die 7a im Ethik-Unterricht von drei Vertreter*innen eines spannenden Projektes besucht. Das Thema Toleranz und/oder Vielfalt bleibt in unserer Gesellschaft eine wichtige Qualität. Wir möchten unsere Vorlieben, Werte und auch Zugehörigkeiten in der Welt vorurteilsfrei ausleben und frei bekennen können. Eine Freiheit die einem jungen Mädchen in der Zeit des Nationalsozialismus nicht gegeben wurde: Anne Frank. Wir kennen ihre Geschichte durch ihr Tagebuch, aber nun können wir auch zu Hause – oder eben in der Schule – ihre Gedanken und Wünsche mit einer App nachvollziehen. Außerdem zeigen uns verschiedene Geschichten der Gegenwart, wie wichtig es ist unsere Unterschiede zu erkennen und darüber sprechen zu können. Unter dem #DONTHATEEDUCATE und mit der dazugehörigen App (The Bookcase for Tolerance) konnte die 7a durch ihre Smartphones in die Wohnung der Anne Frank hinter dem Bücherregal schauen, diese sogar betreten und sich über verschiedene Funktionen näher mit der Thematik auseinandersetzen.
Der Blick in die Welt (auch außerhalb des Schulhauses) durch die Augen von Jugendlichen, ist gerade im Ethik-Unterricht wichtig, um sich selbst ein Bild zu machen und ein Urteil bilden zu können.

Weitere Informationen zum Projekt und den QR-Code zur App gibt es hier:

Innocean Berlin and Media.Monks partner to introduce an immersive AR app that tells the story of Anne Frank and four young people facing discrimination today. Intolerance is often fuelled by the unknown. It begins with words and can lead to physical acts of violence. Today, the UNESCO International Day for Tolerance, sees the launch of “The Bookcase for Tolerance“ created by Innocean Berlin in collaboration with Media.Monks. Under the motto #DontHateEducate, the project uses the power of personal testimonials to educate people and to influence their attitude and behaviour towards those considered „different“. The app, website and docuseries give a unique insight into the lives of Anne Frank and four young people facing discrimination. All so we can live in a tolerant world. A world without discrimination

Die amtlichen Rahmenlehrpläne für alle Berliner Gymnasien

Rahmenlehrpläne formulieren die Kompetenzen, die Schülerinnen und Schüler während ihrer Schulzeit erwerben sollen. Für die Schule und die Lehrkräfte definieren die Pläne Standards, innerhalb derer eine individuelle Gestaltung der Unterrichtsinhalte möglich ist. Für Eltern sind diese Informationen eine Hilfe für die aktive Unterstützung ihrer Kinder beim Lernen. Schülern bieten sie eine Orientierung und leisten einen Beitrag, ihren eigenen Lernprozess selbstständig zu steuern.

Stundentafel am Sophie-Charlotte-Gymnasium

Der Ethik-Unterricht ist zum festen Bestandteil der Stundentafel an Berliner Gymnasien geworden. So wird auch am SCG Ethik ab der Jahrgangsstufe 7 bis zur 10. Klasse mit zwei Stunden die Woche unterrichtet und ist relevant für die Versetzung. Weiterführend kann Ethik dann in der Oberstufe seine eigentliche Größe entfalten und als ein Bestandteil der Philosophie im Grundkurs mit drei Stunden die Woche belegt werden.

Kooperationen

Eine Kooperation mit einem externen Religionslehrer findet für bestimmte Themen mit der jeweiligen Ethiklehrkraft phasenweise statt. Dabei steht nicht eine Religion oder dessen ausschließliche Richtigkeit im Mittelpunkt. Die Grundstrukturen der großen Weltreligionen wie das Judentum, der Islam, das Christentum und der Buddhismus kennenzulernen und auch kritisch zu betrachten, gehört zu einer allumfassenden Ausbildung.

Außerdem finden regelmäßig Workshops in Kooperation mit der örtlichen Polizei zu relevanten ethischen Themen statt: Suchtprävention, (Cyber-)Mobbing o.ä..