Sophie-Charlotte-Gymnasium
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Exkursion nach Greifswald (2019)

Es kam doch sehr überraschend, als den Leistungskursen Chemie (Q1/ Q3) und Physik (Q1/ Q3) im vergangenen Oktober, von ihren Lehrern (Frau Köthe und Herrn Kloth), mitgeteilt wurde, dass wir uns im Januar auf eine gemeinsame Kursfahrt begeben werden. Ziel sollte das norddeutsche Städtchen Greifswald sein. Dort sollten gemeinsame und themenbezogene Ausflüge unternommen werden und gemeinsame Abiturvorbereitung stattfinden.

Am Donnerstag, den 17.01. begann also unsere gemeinsame Fahrt. Nach Schulschluss trafen sich die Schülerinnen und Schüler mit den begleitenden Lehrern (Frau Köthe, Herrn Schmerling und Herrn Kloth) auf dem Walter-Benjamin-Platz, von wo aus wir mit dem Bus gen Greifswald fuhren. Nach etwa vier Stunden kamen wir alle doch recht müde in der Jugendherberge an. Nach dem gemeinsamen Abendessen endete dieser erste Tag.

Am nächsten Morgen mussten wir schon früh aufstehen, da unser Bus bereits um neun Uhr abfuhr und wir zuvor noch frühstücken mussten. Nach dem Frühstück fuhren wir also gemeinsam nach Lubmin, um das dortige Atomkraftwerk zu besichtigen, das sich mittlerweile im Rückbau befindet. Zu Beginn hörten wir einen Vortrag über die Anlage, die gegenwärtige Situation des Rückbaus und die daraus resultierenden Aspekte und Probleme. Bei dem Atomkraftwerk in Lubmin, das unter sowjetischer Planung in der damaligen DDR erbaut wurde, handelt es sich mit seinen sechs Reaktorgebäuden um eines der größten Atomkraftwerke der Welt. Anschließend wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt und besuchten das Reaktorgebäude 7, das zwar fertiggestellt wurde, jedoch nie in Betrieb ging. Aus dieser Tatsache ergibt sich also die einzigartige Möglichkeit, eine solche Anlage auch von Innen zu besichtigen. Die enorme Größe und Komplexität des Reaktors war für alle Teilnehmer sehr beeindruckend.

Am Samstag unternahmen wir eine weitere Exkursion. Diesmal ging es nach Peenemünde auf der Insel Usedom. Dort besichtigten wir die ehemalige „Heeresversuchsanstalt“, die im Dritten Reich genutzt wurde, um an neuen Waffensystemen, wie z.B. der V2-Rakete, zu forschen. Auf dem Areal, das mehrere Hektar umfasst, konnte man einzelne Exponate besichtigen und im Inneren des Museums erfuhr man sowohl etwas über die technischen Aspekte der neu entwickelten Waffen, als auch über die unfassbare Zerstörungskraft und das Leid, das von diesen Waffen im Zweiten Weltkrieg ausging. Zusätzlich konnten wir in Peenemünde ein ehemaliges sowjetisches U-Boot von Innen besichtigen. Nach dem Mittagessen auf Usedom fuhren wir zurück zur Jugendherberge nach Greifwald, wo dann die Schüler des Q4 (sowohl der Physik-LK, als auch der Chemie-LK) die Gelegenheit hatten, sich mit Ihren Lehrern auf das in diesem Jahr anstehende Abitur vorzubereiten.

Den Sonntag ließen wir deutlich entspannter angehen. Nach dem Frühstück fuhren wir, später als sonst, in die Hansestadt Stralsund. Grund des Besuchs war das dortige „Ozeaneum“, ein Museum, das sich sowohl durch eine umfassende Ausstellung über die Weltmeere, die Geschichte der Meere und deren Ökosysteme, als auch durch mehrere Aquarien mit zahlreichen Fischarten, darunter auch Haie, auszeichnet. Nach dem etwa dreistündigen Besuch hatten wir die Gelegenheit, den historischen Stadtkern Stralsunds mit dem Dom zu besichtigen und noch eine kleine Stärkung zu uns zu nehmen.

Der nächste Tag, nämlich der Montag, war der Tag der Rückreise. Doch bevor wir uns auf den Weg nach Berlin machten, besuchten wir das Max-Planck-Institut. Wir hörten einen Vortrag über Kernfusion und deren hohes Potential als zukünftige und nachhaltige Energiequelle. Außerdem erhielten wir eine Führung, bei der wir einen Fusionsreaktor, der sich in einem fast fertiggestellten Stadium befindet, zu Gesicht bekamen. Anschließend machten wir uns auf die vierstündige Rückreise nach Berlin.

Abschließend kann man sagen, dass dies eine Fahrt war, die natürlich stark durch wissenschaftliche Erkenntnisse, aber auch durch lustige Abende und Momente geprägt war, die sicherlich auch den Zusammenhalt innerhalb der Kurse und Schülerschaft (Q2 und Q4) gestärkt haben.

(Magnus von Piechowski, CH-4, Q4)