Es kam doch
sehr überraschend, als den Leistungskursen Chemie (Q1/ Q3) und Physik (Q1/ Q3)
im vergangenen Oktober, von ihren Lehrern (Frau Köthe und Herrn Kloth),
mitgeteilt wurde, dass wir uns im Januar auf eine gemeinsame Kursfahrt begeben werden.
Ziel sollte das norddeutsche Städtchen Greifswald sein. Dort sollten gemeinsame
und themenbezogene Ausflüge unternommen werden und gemeinsame
Abiturvorbereitung stattfinden.
Am Donnerstag,
den 17.01. begann also unsere gemeinsame Fahrt. Nach Schulschluss trafen sich die
Schülerinnen und Schüler mit den begleitenden Lehrern (Frau Köthe, Herrn
Schmerling und Herrn Kloth) auf dem Walter-Benjamin-Platz, von wo aus wir mit
dem Bus gen Greifswald fuhren. Nach etwa vier Stunden kamen wir alle doch recht
müde in der Jugendherberge an. Nach dem gemeinsamen Abendessen endete dieser
erste Tag.
Am nächsten
Morgen mussten wir schon früh aufstehen, da unser Bus bereits um neun Uhr
abfuhr und wir zuvor noch frühstücken mussten. Nach dem Frühstück fuhren wir
also gemeinsam nach Lubmin, um das dortige Atomkraftwerk zu besichtigen, das
sich mittlerweile im Rückbau befindet. Zu Beginn hörten wir einen Vortrag über
die Anlage, die gegenwärtige Situation des Rückbaus und die daraus resultierenden
Aspekte und Probleme. Bei dem Atomkraftwerk in Lubmin, das unter sowjetischer
Planung in der damaligen DDR erbaut wurde, handelt es sich mit seinen sechs
Reaktorgebäuden um eines der größten Atomkraftwerke der Welt. Anschließend
wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt und besuchten das Reaktorgebäude 7, das
zwar fertiggestellt wurde, jedoch nie in Betrieb ging. Aus dieser Tatsache
ergibt sich also die einzigartige Möglichkeit, eine solche Anlage auch von
Innen zu besichtigen. Die enorme Größe und Komplexität des Reaktors war für
alle Teilnehmer sehr beeindruckend.
Am Samstag
unternahmen wir eine weitere Exkursion. Diesmal ging es nach Peenemünde auf der
Insel Usedom. Dort besichtigten wir die ehemalige „Heeresversuchsanstalt“, die
im Dritten Reich genutzt wurde, um an neuen Waffensystemen, wie z.B. der
V2-Rakete, zu forschen. Auf dem Areal, das mehrere Hektar umfasst, konnte man
einzelne Exponate besichtigen und im Inneren des Museums erfuhr man sowohl
etwas über die technischen Aspekte der neu entwickelten Waffen, als auch über
die unfassbare Zerstörungskraft und das Leid, das von diesen Waffen im Zweiten
Weltkrieg ausging. Zusätzlich konnten wir in Peenemünde ein ehemaliges
sowjetisches U-Boot von Innen besichtigen. Nach dem Mittagessen auf Usedom fuhren
wir zurück zur Jugendherberge nach Greifwald, wo dann die Schüler des Q4
(sowohl der Physik-LK, als auch der Chemie-LK) die Gelegenheit hatten, sich mit
Ihren Lehrern auf das in diesem Jahr anstehende Abitur vorzubereiten.
Den Sonntag
ließen wir deutlich entspannter angehen. Nach dem Frühstück fuhren wir, später
als sonst, in die Hansestadt Stralsund. Grund des Besuchs war das dortige
„Ozeaneum“, ein Museum, das sich sowohl durch eine umfassende Ausstellung über
die Weltmeere, die Geschichte der Meere und deren Ökosysteme, als auch durch
mehrere Aquarien mit zahlreichen Fischarten, darunter auch Haie, auszeichnet.
Nach dem etwa dreistündigen Besuch hatten wir die Gelegenheit, den historischen
Stadtkern Stralsunds mit dem Dom zu besichtigen und noch eine kleine Stärkung
zu uns zu nehmen.
Der nächste
Tag, nämlich der Montag, war der Tag der Rückreise. Doch bevor wir uns auf den
Weg nach Berlin machten, besuchten wir das Max-Planck-Institut. Wir hörten
einen Vortrag über Kernfusion und deren hohes Potential als zukünftige und
nachhaltige Energiequelle. Außerdem erhielten wir eine Führung, bei der wir
einen Fusionsreaktor, der sich in einem fast fertiggestellten Stadium befindet,
zu Gesicht bekamen. Anschließend machten wir uns auf die vierstündige Rückreise
nach Berlin.
Abschließend
kann man sagen, dass dies eine Fahrt war, die natürlich stark durch
wissenschaftliche Erkenntnisse, aber auch durch lustige Abende und Momente
geprägt war, die sicherlich auch den Zusammenhalt innerhalb der Kurse und
Schülerschaft (Q2 und Q4) gestärkt haben.
(Magnus von Piechowski, CH-4, Q4)