Sophie-Charlotte-Gymnasium
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Exkursion in den Braunkohletagebau

Woher genau kommt die Elektrizität, die wir täglich nutzen? Ist es selbstverständlich, dass jeden Tag Strom aus der Steckdose kommt? Wie ist die Umweltverträglichkeit von Braunkohleverstromung einzuschätzen? Diese und viele weitere Fragen wurden uns, dem Leistungs- und Grundkurs Geographie bei unserer Exkursion am Freitag den 1. Juli zum Tagebau Welzow-Süd und dem Kohlekraftwerk „Schwarze Pumpe“ beantwortet.

Früh morgens ging es los und nach einer unterhaltsamen, zweistündigen Fahrt kamen wir in der Lausitz an. Sofort stiegen wir in spezielle Trucks, ohne die man das Gelände nicht befahren kann. Der Braunkohletagebau Welzow-Süd fördert etwa 90.000 Tonnen Braunkohle täglich. Wenn man dies hochrechnet kommt der Tagebau auf ca. 20 Millionen Tonnen Rohbraunkohle jährlich. Die geförderte Braunkohle wird anschließend zu nahliegenden Kraftwerken, wie der „Schwarzen Pumpe“ befördert und dort verarbeitet. Um den Tagebau vor dem Einsturz zu bewahren und aus ihm einen sicheren Arbeitsplatz zu machen, wird das Grundwasser ständig abgepumpt.

Doch nicht nur Fakten über die Gewinnung der Braunkohle wurden uns geboten, sondern viel mehr auch was uns, als Kurs, wirklich interessierte: Welche Auswirkungen und Nutzungskonflikte ergeben sich durch den Braunkohletagebau? So lernten wir auch einige Nachteile der Gewinnung des Rohstoffes kennen. Dörfer, wie das Nachbardorf Welzow müssen, aufgrund der Ausbreitung des Tagebaus umgesiedelt werden. Außerdem sinkt Biodiversität in der Region, da man große Flächen an Wäldern und Wiesen umgräbt, um die Kohleflöze zu erreichen. Hinzu kommt die große Menge an CO2, die bei der Verbrennung der Braunkohle ausgestoßen wird. Ist dies nachhaltig?

Trotz der schädlichen Auswirkungen des Tagebaus versucht Vattenfall durch Rekultivierung den ursprünglichen „natürlichen“ Zustand wiederherzustellen und ein Gleichgewicht zu schaffen, indem zerstörte Flächen neu bepflanzt werden.

Im Anschluss der Führung durch den Braunkohle-Tagebau stärkten wir uns in der Kantine, um dann weiter zum Kohle-Kraftwerk „Schwarze Pumpe“ zu fahren. Wir wurden herzlich im Informationszentrum des Kraftwerkes empfangen und durften eine weitere Führung genießen. Zuerst bekamen wir allgemeine Informationen zum Kraftwerk, das im Jahre 1997 erstmals seinen Betrieb aufnahm. Außerdem wurden uns weitere Kraftwerke und Tagebauten in der umliegenden Region gezeigt, die viele Regionen und Städte in Ostdeutschland mit Strom versorgen. Das Erstaunliche an diesem Kraftwerk ist, dass dort insgesamt nur 20 Mitarbeiter beschäftigt sind, wahrlich eine High-Tech-Einrichtung. Weitere erstaunliche Fakten sind, dass etwa 36.000 Tonnen Braunkohle täglich verstromt und rund 12 Milliarden Kilowattstunden (kWh) jährlich in das öffentliche Versorgungsnetz einspeist werden.
Nach dieser kleinen Einweisung ging es weiter zur Führung des Geländes. Helme und Kopfhörer durften natürlich nicht fehlen. Im Inneren des Kraftwerks konnten wir den Verbrennungsofen, die Turbinen und die Generatoren besichtigen. Zuletzt durften wir die Aussicht von einer 160m hohen Aussichtsplattform genießen.

Schlussfolgernd war der Besuch des Braunkohletagebaus und des Kraftwerks eine sehr gelungene und informative Exkursion, welche nicht nur durch Vorträge charakterisiert war, sondern viel mehr durch den persönlichen Eindruck, den man durch die kompetenten Führungen gewinnen konnte. Gerne nochmal 😉